Cf: Eingangshalle

Rachel zog ihn ihr Zimmer und setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl. Das Bett vermied sie und sah Dion an. "Also was ist überhaupt dein Problem?"; fragte sie ihn und biss sich auf die Unterlippe.

cf: Eingangshalle

Dion trat ins Zimmer und blieb neben der Tür stehen. Er lehnte sich leicht an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich weiß nicht, vielleicht dass meine Freundin mich als Idioten bezeichnet und in einem Moment noch zu Tode betrübt scheint, nur um sich im nächsten über mich lustig zu machen, weil ich sie aufbauen wollte!"

Rachel sah ihn an. "Ich wollte nicht das wir beide weiterhin diese mieße Stimmung haben", nuschelte sie und begann auf ihrem Zeichenblock irgendwas zu kritzeln. "Und ich hab das nicht...böse gemeint", murmelte sie. Wieso musste er auch immer so Zickig sein?

Dion lehnte sich weiterhin an die Wand und sagte nichts. Er schaute aus dem Fenster und wünschte sich, dass er irgendeine Möglichkeit hätte, seine Frustration unter Kontrolle zu bekommen, doch die hatte er gerade nicht. Er verstand Rachels Verhalten nicht und glaubte nicht wirklich, dass es der beste Zeitpunkt war, um das auszudiskutieren.

Rachel schwieg und kritzelte weiter. "Dann geh", sagte sie leise. "Treff dich mit irgendjemanden der dich nicht beleidigt...wie wärs mit Sayla? Ihr versteht euch doch so gut", sagte sie bissig und zeichnete weiter. Aus ihrer Kritzelei wurde jetzt ein Dion der wütend an ihrer Zimmerwand lehnte. Sie hörte unten ihre Familie. Susi sprach gerade über Rachel.

Dion schaute Rachel stirnrunzelnd an. "Sei nicht so kindisch." Er fuhr sich frustriert mit einer Hand durch die Haare und biss sich auf die Innenseite seiner Wange, um nichts weiter zu sagen. Sollte er gehen? Vermutlich, sonst machte er es nur schlimmer. Dion stieß sich von der Wand ab und schaute Rachel zögernd an.

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich darf sein wie ich will, geh wir sehen uns in Hogwarts", sagte sie kühl. "Aber erwarte nicht das ich mich melde wenn du jetzt gehst", sagte sie und sah ihm in die Augen. "Wenn du jetzt gehst dann...ja...egal", murmelte sie und sah weg. Wollte ihm nicht zeigen wie sehr er sie gerade verletzte.

Dions Augen verengten sich und er ballte seine Hände unwillkürlich zu Fäusten. "Du darfst sein wie du willst? Ich muss mich verteidigen, wenn ich mit einem Mädchen wie Sayla Kontakt habe, aber du darfst sein wie du willst, selbst wenn das heißt, dass du mich vor den Kopf stößt? Schön, da du gerade offenbar übermäßig dramatisch sein willst, hab schöne Ferien."
Dion wandte sich um und verließ den Raum. Sein Magen schien ein einziger Eisklumpen zu sein und er konnte nicht fassen, dass er das gerade getan hatte, aber er konnte nicht zurück. Wenn er sich weiter provozieren ließ, würde er nur Dinge sagen und tun, die er viel mehr bereuen würde.
Mechanisch ging Dion die Treppe hinab. Hör auf dir Gedanken zu machen, sie wird nicht wegen eines albernen Streits einfach gehen, mahnte er sich selbst und trat aus dem Haus. Ich kann jetzt nicht nach Hause. Dion trat aus der Begrenzung des Anwesens und apparierte an den erstbesten Ort, der ihm einfiel.

tbc: London - Winkelgasse - Seitenstraße

Rachel zuckte zusammen und sah ihn an. "Bis dann", sagte sie bloß und schluckte die Tränen runter. Er ging und sie blieb zurück. Er ging und sie würde nicht angekrochen kommen. Er ging und sie würde schweigen. Sie hörte wie er apparierte und sie blieb allein zurück. Sie starrte auf ihre Zeichnung. Zu wem er jetzt wohl ging? Was würde er jetzt tun? Rachel ließ den Stift fallen als die erste Träne über ihre Wange rollte. Sie hörte Schritte auf der Treppe und schnell tat sie so als ob alles okay wäre. Ihr Vater trat in ihr Zimmer. "Rachel? Wo ist Dion?", fragte er nach und seine Tochter sah ihn an. "Er ist gegangen", sagte sie schlicht und verzog ihre Lippen zu einem Strich. "Oh, habt ihr euch gestritten?", fragte er weiter und Rachel nickte. Dean seufzte und ging ganz in das Zimmer seiner Tochter. "Rachel ich weiß, jetzt ist kein guter Zeitpunkt, aber ich muss dir was sagen", meinte er und Rachel sah ihn verwirrt an. "Was ist los?"; fragte sie argwöhnisch. Er seufzte und sah sie an. "ich hab einen besseren Job angeboten bekommen", fing er an und Rachel sah ihn etwas erfreut an. "Das ist doch was gutes", sagte sie lächelnd und er nickte." Ja, ja das ist was gutes...nur ist dieser Job in Florida", sagte er und sah sie vorsichtig an. Rachel sah ihn verständnislos an. "Das heißt du ziehst aus?"; fragte sie verwirrt, er schüttelte den Kopf. Dann machte es Klick bei Rachel und sie sah ihn mit großen Augen an. "Das heißt wir ziehen um?", fragte sie leise, er nickte. "Werde ich auf Hogwarts bleiben?", fragte sie leise und er schüttelte den Kopf. Rachels Herz blieb stehen....kein Dion mehr...nie wieder. "Du wirst nach den Ferien in Florida auf ein Internat gehen, das sehr nah an unserem neuen Haus sein wird", sagte er. "Du kannst uns also manchmal besuchen kommen", sagte er und versuchte sie aufmunternd anzulächeln, doch Rachel starrte ihn einfach nur an. "Raus"; sagte sie aufeinmal, erst sehr leise. "RAUS, SOFORT RAUS HIER", schrie sie ihn an und Dean sah seine Tochter geschockt an und stand auf. Er berücksichtigte meistens die Wünsche seiner Tochter, vor allem wenn ihre Augen von einem tiefen, schönen Gold waren. Rachel sah ihm nach als er verschwand und schlug die Türe zu nachdem er verschwunden war. Wie konnten ihre Eltern ihr das antun? Wie konnten sie Rachel von der Schule nehmen. Sie zitterte und ihre Wangen wurden von Tränen benässt. An ihrem Fenster klopfte Mini und sie stand auf und machte auf. Doch als sie das Fenster wieder zu machen wollte, ließ sie es einfach offen und rutschte weinend an der Wand hinunter. Sie zog schluchzend die Knie an. Es dauerte eine Weile bis sie dazu in der lange war wieder aufzustehen und Mini mit einer kleinen nachricht loszuschicken.

cf: London - Winkelgasse - Seitengasse

Dion gelang es ohne Probleme wieder aufs Grundstück zu kommen und den anderen Familienmitgliedern auszuweichen. Vor Rachels Tür blieb er stehen. War sie überhaupt hier? Wollte er das, was sie ihm geschrieben hatte, wirklich bestätigt haben? Zögernd hob Dion die Hand und klopfte schließlich an. "Rachel?"

Rachel saß wieder am Boden und weinte. Sie hörte Dion und sie sah kurz auf.Wie war er wieder auf das Grundstück gekommen. "Ja", krächzte sie heißer und vergrub ihr Gesicht wieder in ihren Knien.

Dion trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich, ehe er zu Rachel ging, die auf dem Boden saß und weinte. "Schönheit ...", sagte er sanft und kniete sich neben sie, ehe er sie an sich zog. "Amerika?", fragte er mit tonloser Stimme nach. Rachels Tränen bestätigten offenbar, was er schon gewusst hatte. Er hatte nichts an dieser verdammten Nachricht falsch interpretiert.

Rachel begann wieder heftiger zu weinen und klammerte sich an ihn. Krallte ihre Hände in seinen Rücken und weinte sein Shirt nass. Ihr "Ja", konnte man kaum verstehen durch ihr schluchzen.

Dion biss die Zähne zusammen und vergrub seinen Kopf an ihrer Schulter. Merlin, bitte nicht ...
"Warum können sie dich nicht auf Hogwarts lassen?" Er umarmte Rachel fester und atmete ihren Duft ein. Rosen ... Wie sollte er das ganze Jahr ohne sie auskommen? "Ich will nicht, dass du gehst!", sagte er mit belegter Stimme.

Rachel weinte viel zu sehr um ihm irgendwie zu antworten. Sie zuckte bloß leicht mit den Schultern und bekam immer schlechter Luft. Sie richtete sich etwas auf, wollte etwas sagen, doch verfiel sie wieder in leicht hysterisches Schluchzen. Ihre Augen waren noch immer golden...die Wut auf ihre Eltern war nicht verflogen, die Trauer mattete das Gold jedoch ab. "Tut....leid", wimmerte sie und vergrub ihr Gesicht wieder an seinem Hals.

Dion biss die Zähne zusammen, als er Rachels goldene Augen bemerkte, sobald sie sich von ihm löste. "Schönheit ..." Er zog sie auf seinen Schoß und schloss seine brennenden Augen, während er seine Arme um Rachel legte. "Dir muss gar nichts leid tun." Dion streichelte durch Rachels Haare und presste seine Lippen gegen ihre Schläfe. "Gar nichts."
Amerika ... Was für ein Alptraum.

Rachel lehnte sich an ihn und verstand die Welt nicht mehr. Ihre Eltern wussten das doch bestimmt schon länger und hatten nur darauf gewartet das Dion und sie sich stritten...sie legte ihre Hand auf seinen Arm und schluchzte wieder leise. Sie wurde langsam wieder etwas ruhiger. Sie lehnte an ihm und hatte die Augen geschlossen, ihre Tränen liefen über ihre Wangen. "Wenn du...das nicht mehr willst", flüsterte sie und stockte. Sie konnte es nicht aussprechen.

Dion hielt Rachel tröstend im Arm und versuchte sich nur darauf zu konzentrieren, sie zu beruhigen. An mehr wollte er gerade nicht denken. Ganz bestimmt wollte er nicht über die nächsten Monate nachgrübeln. Die nächsten Jahre!
Rachels Satz bedachte er mit einem verwirrten Blick. "Wovon redest du, Schönheit?" Er streichelte vorsichtig über ihre Wange und wischte die Tränen weg.

tbc: Zeitsprung