Datum: 03.März
Uhrzeit: ca. 10:55
Wetter: mild

Letzter Post (Dean)

Zeitsprungpost:

Dean schüttelte ungläubig den Kopf. Frauen! "Also, in Zukunft nicht einfach so Briefe von sowieso schon aggressiven Eulen öffnen."
Der Ravenclaw setzte ein gespielt arrogantes und stolzes Lächeln auf. "Tjaaa, was soll ich sagen? Ich habe viele verborgene Talente und Kreativität gehört dazu!" Eigentlich waren seine Wahrsagehausaufgaben ziemlich vorhersehbar, aber zum Glück wollte die Wahrsagelehrerin ja theoretisch nicht Kreativität bewerten. Dean streckte sofort seine Hand aus. "Klar, gib deine Hand her und ich machs, aber wenn du erfährst, dass du in einer Woche stirbst, beschwer dich nicht bei mir!" Er zwinkerte ihr zu und wartete ab.

Dean hörte Angelina aufmerksam zu, als sie von Alte Runen erzählte. Das Fach schien ihr Spaß zu machen. "Klingt, als müsste man höllisch aufpassen, das Richtige zu übersetzen", bemerkte er. "Bist du gut darin?"

tbc: Rückblick oder Zeitsprung, wie du willst :)

[Und sry, weil das so ewig gedauert hat, ich hatte das Tab versehentlich geschlossen und dann nicht mehr dran gedacht]

Angelina


Verlegen lächelnd nickte sie. "Ja, ich glaube ich habe dazugelernt. Noch einmal möchte ich so etwas nicht erleben.", erwiderte sie und errötete etwas vor Scham. Sie hätte wirklich schlauer handeln können. 

"Alte Runen macht mir zumindest viel Spaß. Man muss aufpassen, ja, aber wenn man sich konzentriert ist es eigentlich ganz einfach. Naja, ich bin ganz ... Ich kann es ganz gut.", gab sie zu und hörte ihm dann interessiert zu. 
Zweifelnd und mit hoch erhobener Augenbraue blickte Angelina Dean an. Es wurde wohl Zeit den Ravenclaw von seinem fehlenden Talent zu überzeugen. Sie glaubte ihm zwar das er einiges wusste wovon sie keine Ahnung hatte, doch das man in Wahrsagen irgendetwas lernte bezweifelte sie stark. Lächeln legte sie ihre Hand in Deans und wank seine Warnung mit der anderen ab. 
"Ach, damit komme ich klar. Dann bin ich wenigstens vorgewarnt sollte mich vielleicht ein verirrter Klatscher treffen oder sonstiges.", grinste sie und blickte hin erwartungsvoll an. Sie war gespannt darauf was Dean ihr nun offenbaren würde. 

Dean nahm mit einem schiefen Grinsen Angelinas Hand und schaute sich aufmerksam ihre Handinnenfläche an. Er nahm seinen Zeigefinger und fuhr eine Linie nach, die zwischen Daumen und Zeigefinger begann und in einem Bogen Richtung Handgelenk verlief. "Das hier ist deine Lebenslinie. Es gibt noch viele andere. Schicksalslinie, Kopflinie, Herzlinie ... Wie auch immer, die Lebenslinie zeigt, wie stark deine Lebenskraft ausgeprägt ist. Je stärker ist, desto gesünder bist du. Jede Abzweigung, Insel oder Unterbrechung in der Linie bedeutet etwas." Dean betrachtete die Linie aufmerksam und zwinkerte Angelina zu. "Auf jedenfall solltest du schonmal relativ gesund sein. Soll ich jetzt versuchen, die Verästelungen und all das Zeug zu interpretieren?"

Aufmerksam beobachtete sie wie Dean ihre Hand betrachtete. Ein kaum wahrnehmbarer Schauer fuhr ihr den Rücken hinunter als er über ihre Hand strich. Es war schon seltsam. So genau hatte noch nie jemand ihre Hände betrachtet. Interessiert hörte sie Dean zu und betrachtete dann selbst ihre Hand. 
"Gesund also. Das freut mich.", murmelte sie und lehnte sich etwas zurück. Ihre Hand ließ sie jedoch in Deans liegen. "Ja, gern. Es ist ganz interessant das in Erfahrung zu bringen.", sagte sie ruhig. 

Dean war ein bisschen überrascht, dass Angelina noch nicht anfing zu lachen. Er hätte es verstanden, schließlich fand er dieses ganze Handlesen zwar recht unterhaltsam, aber alles in allem war es sicher großer Käse. Als braver Ravenclaw hatte er natürlich trotzdem gelernt, die Hand eines Menschen zu lesen. Immerhin brachte ihm Wahrsagen so mal etwas. Es gab Schlimmeres als mit einem hübschen Mädchen herumzublödeln und aus ihrer Hand zu lesen.
"Okay, also die Lebenslinie wird von außen nach innen gelesen." Er setzte an der Außenkante ihrer Hand an und strich die Linie bis zur ersten Verästelung nach. "Das ist ein kleiner Ast, der nach unten geht. Das steht für Verlust, relativ früh im Leben. Verlust kann aber viel bedeuten. So früh wie die Verästelung ist, müsstest du diesen Teil schon hinter dir haben, also vielleicht sagt es dir ja etwas." Dean hob kurz den Blick und lächelte Angelina schief an, ehe er ihre Lebenslinie weiter nachzeichnete. "Siehst du das? Hier ist wieder eine Verästelung, aber dieses Mal zeigt sie nach oben. Das steht für ein positives Ereignis in deinem Leben."

Etwas verwirrt sah sie Dean an, er wirkte überrascht von ihrer Reaktion, doch sie sagte nichts, sondern blickte ebenfalls wieder auf ihre Hand. 
Grübelnd blickte sie auf die Stelle, die Dean ihr zeigte. Ein Verlust... der schon vorbei war... Ihr wollte partout nichts einfallen. Zweifelnd sah sie auf. "Bist du dir da sich-"
Sie brach ab und starrte den Dunkelhaarigen überrascht an. Es stimmte. Sie hatte einen Verlust erlebt, etwas, das sie stark mitgenommen hatte. Ihren Bruder. "Unglaublich.", murmelte sie und war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, das Dean ihr nur Mist erzählte. 
Neugierig blickte sie auf die zweite Abzweigung und lächelte etwas hilflos. "Klingt doch nicht schlecht."

Dean war schon kurz davor mit den Schultern zu zucken und Angelina daran zu erinnern, dass er selbst nicht viel vom Handlesen hielt, als sie plötzlich stockte. "Ist dir doch etwas eingefallen?", fragte er, ohne nachzudenken, ehe ihm, bewusst wurde, von was sie hier redeten. Verlust. Und damit war wahrscheinlich nicht der Lieblingsteddy gemeint, der irgendwann mal 'versehentlich' von den Eltern entsorgt worden war.
"Vergiss es, sorry! Also ..." Dean schaute unsicher zwischen Angelinas Hand und ihrem Gesicht hin und her. Sollte er einfach weitermachen?

Abwesend nickte sie. Natürlich, darauf hätte sie auch gleich kommen können. 
"Ja, ist mir. Ich bin mir sicher das es etwas mit meinem Bruder zu tun hat, denn das ist, soweit ich mich erinnere, so ziemlich das einzige was mich damals ganz schön mitgenommen hat.", sagte sie leise und zuckte dann mit den Schultern. Die Sache ist schon länger her, sie hatte sich damit abgefunden und hielt ohne Wissen ihrer Eltern den Kontakt zu Lysander aufrecht. So gesehen war das inzwischen eine andere Art des Verlustes. 
Seufzend schüttelte sie den Kopf und blickte Dean erwartungsvoll an. Sie bemerkte das er etwas unsicher direkte und lächelte sanft. 
"Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe die Sache mit dem Verlust akzeptiert, und es ist so, wie es jetzt ist, eigentlich in Ordnung. Ich komme damit klar, also nach ruhig weiter Dean."

Dean fragte nicht genauer nach, sondern nickte nur. "Das ist so eine Sache mit der Wahrsagerei. Wir können meistens irgendetwas finden, was zu den Zeichen, die wir lesen, passen könnte." Nach Angelinas Versicherung lächelte der Ravenclaw und konzentrierte sich wieder auf Angelinas Hand. Er fuhr die Linie weiter nach. "Du hast noch einige nach oben gehende Verästelungen. Herzlichen Glückwunsch, du solltest ein recht glückliches Leben haben, wenn man deiner Linie glauben darf. Hier ist eine kleine Insel, aber erst nach der Mitte der Linie. Das steht für eine schwere Krankheit, die du aber überstehen wirst." Dean fuhr die Linie weiter nach, bis er an ihrem Ende angekommen war. "Noch zwei Verästelungen nach unten. So spät im Leben kann das für den Verlust von Geschwistern, Freunden oder dem Partner stehen. Am Ende verzweigt sich die Linie noch. Das heißt, dir steht kein plötzlicher Tod bevor." Der Ravenclaw sah wieder auf und lächelte schief. "Willst du noch eine Linie interpretiert haben oder reicht dir das an Vorhersagen?"

Interessiert hörte die Rothaarige Dean zu. Das ganze Zeig von ihm erklärt zu bekommen empfand Angelina als wesentlich weniger langweilig und nervenaufreibend als sie zuerst dachte. Der Ravenclaw erklärte es jedoch kurz, knapp und recht einfach zu verstehen. 
"Hört sich eigentlich ganz gut an.", sagte sie schließlich. "Bis auf die Krankheit. Oh Gott. Ich will gar nicht wissen was da passiert. Wenigstens hab ich ein ganz gutes Leben vor mir."
Sie bedankte sich bei Dean, lehnte jedoch ab als er sie fragte ob er noch eine dieser Linien lesen solle.
"Danke Dean, aber nein. Meine Lebenslinie hat mir eigentlich schon genug zu denken gegeben. Obwohl .... Was - Was hat es mit der Schicksalslinie auf sich?"
Unsicher sah sie ihn an. Sie war sich nicht wirklich sicher ob sie das in Erfahrung bringen wollte oder nicht. 

Dean setzte ein schiefes Grinsen auf. "Mach dir wegen der Krankheit keinen Kopf. Wenn wir mal so drüber nachdenken, haben die meisten Menschen im Leben mal einen schwereren Unfall oder eine Krankheit wegzustecken. Das ist das Schlimme an Wahrsagen. Man hört all diese Dinge, die konkret in der Zukunft passieren sollen, und man hätte viel weniger Angst, wenn man es nicht wüsste, obwohl die Wahrscheinlichkeit sogar sehr hoch ist, irgendwann mal Pech zu haben."
Bei Angelinas Bitte schaute er sofort wieder auf ihre Hand und zog die Linie nach, die mittig von ihrem Handgelenk bis unterhalb ihres Mittelfingers verlief. "Das ist diese Linie hier. An deiner Stelle würde ich die nicht interpretiert haben wollen, denn das ist die Linie, die Schwierigkeiten und Gefahren darstellen soll. Also nicht gerade ein Garant für gute Laune und ein paar Lacher." Obwohl Angelinas Linie nicht gerade nach einem Leben voller Gefahren und Hindernissen aussah.

Seufzend nickte sie. "Allerdings. Wahrscheinlich hat man so auch viel weniger Probleme. Okay, ich übersteh das schon, wie du gesagt hast.", lächelte sie. 
Als Dean ihr die Linie zeigte blickte folgte sie sofort seinem Finger und betrachtete die Linie auf ihrer Hand. Nervös und unsicher biss sie sich auf die Lippe. Natürlich wusste sie das man davon paranoid werden konnte und in ständiger Angst leben konnte, andererseits reizte es sie mehr darüber zu erfahren. Leise stöhnend schlug sie die Augen nieder und hielt Dean ihre Hand beinahe betreten wieder hin. 
"Bitte.", wisperte sie und hoffte das er zumindest ansatzweise verstehen konnte wie sehr es sie reizte. 

Dean konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Angelinas zweifelnden, unsicheren Gesichtsausdruck sah er im Wahrsageunterricht oft genug. Fast alle Schüler dachten, dass Wahrsagen Unsinn war. Trotzdem wurden sie nervös, wenn ihre eigene Zukunft vorhergesagt werden sollte. Es war ganz normal, schließlich lebten sie in einer magischen Welt, in der fast alles möglich schien.

Schließlich hielt Angelina ihm ihre Hand wieder hin und Dean nahm sie mit einem kleinen Grinsen, sagte aber nichts, sondern schaute die sich Angelinas Schicksalslinie genauer an.
"Deine Schicksalslinie beginnt nicht in deiner Lebenslinie. Dein Schicksal ist schonmal nicht komplett von deinem eigenen Willen bestimmt, sondern Fremdeinflüsse werden eine große Rolle spielen", begann Dean ruhig zu erklären. Seltsamerweise kam er sich gerade wie eine dieser Jahrmarktfrauen vor. Fehlte nur noch, dass er sich ein glitzerndes Kopftuch umband. Dean lachte bei dem Gedanken leise und fuhr dann fort, Angelinas Schicksalslinie zu betrachten.
"Aber so wirklich festgelegt ist dein Schicksal auch noch nicht. Siehst du, die Linie beginnt nahe der Handaußenkante, das steht für viele mögliche Veränderungen. Und du könntest recht ehrgeizig und erfolgreich sein. Das soll man daran ablesen können, wo die Linie endet, und bei dir ist das fast unter dem Zeigefinger." Dean deutete auf die Stelle, die er meinte, ehe er Angelina anlächelte. "Du hast aber keines der typischen sehr negativen Zeichen. Die Linie beginnt ein bisschen spät, das steht für Probleme in der Kindheit oder Jugend, aber das liegt ja schon fast hinter dir."

Angelina war erleichtert darüber das Dean nichts weiter sagte. Sich gering besser fühlend lauschte sie Deans 'Voraussagung' und verfolgte die Linie ihrer Hand mit den Augen. Was man alles aus einer Hand lesen konnte ...
"Warum lachst du?", fragte sie irritiert als der Ravenclaw anfing zu schmunzeln und ein leises, wohltönendes Lachen von sich gab. 

Aufmerksam hörte sie Dean zu und nickte nachdenklich. "Interessant. Ist auf jeden Fall schön zu wissen das ich mir für eventuell auftretenden Mist nur wenig Vorwürfe machen muss.", sagte sie stirnrunzelnd. Unklar war ihr jedoch was Dean mit dem Vorfall meinte. Lag er schon hinter ihr, oder kam er noch? War es etwas mit ihrer Cousine? Oder der Job ihres Bruders? Vielleicht - 
Seufzend schüttelte sie den Kopf. Sie sollte aufhören sich so viele Gedanken zu machen. Das machte sie nur unsicher und paranoid. 
"Wie ist das mit der anderen Hand? Kann man daraus dasselbe lesen oder etwas anderes?", fragte sie schließlich.