Datum: 24. Januar 2022
Uhrzeit: ca 18 Uhr
Wetter: kühl windig

Vor einem der Rundbogenfenster blieb ich stehen und sah hinaus.
Ich hatte viel darüber nachgedacht was Dion gesagt hatte, also mit Louis zu reden und hatte ihm nun eine Nachricht geschickt das er mich hier um etwa 18 Uhr treffen sollte. Nun wartete ich, wusste aber immer noch nicht was ich sagen sollte.
Unruhig trat ich von einem Bein auf das andere und war fast schon kurz davor einfach abzuhauen, doch dann riss ich mich zusammen und blieb!

Ich kam in den Gang in dem ich mich mit Sayla treffen wollte. Sie stand vor einem der Fenster.
Ich ging auf sie zu und blieb neben ihr stehen. Sie schien irgendwie nervös und genau das brachte mich dazu, daran zu denken einfach wieder zu gehen.
Das konnte nichts gutes bedeuten.
"Hey.", sagte ich dann aber doch.

Als ich ihn sah, lächelte ich erleichtert und meinte: "Hey!"
Dann folgte jedoch ein Schweigen, bis ich mich aufraffte und vorsichtig meinte, "Wie geht es dir?"

"Ganz gut.", antwortete ich ihr.
"Und dir?", erkundigte ich mich ebenfalls.
Irgendwie fühlte sich das ganze irgendwie gruselig an. Irgendwas war hier nicht in Ordnung.

Bei seiner Antwort lächelte ich leicht, "Das ist schön! Mir geht es auch gut!"
Dann schwieg ich wieder, bis mir einfach die Absurdität dieses Gespräches aufging.
Unentschlossen sah ich Louis an, "Ich weiß nicht was ich sagen soll, aber hast du das nicht auch gemerkt? ... ich meine wir ... na ja, alleine dieses Gespräch läuft nicht so ab wie es sollte! Du bist mein Freund und ich deine Freundin, aber wenn wir uns sehen müssen wir uns fragen wie es uns geht und wir kommen nie über den Smaltalk hinaus!" Dann klappte ich meinen Mund wieder zu und blickte leicht erschrocken zu Boden. Was hatte ich getan!
Ich sah vorsichtig wieder zu ihm auf, "Ich meine irgendetwas stimmt hier nicht! Wir verbringen viel zu wenig zeit miteinander!"

Ich nickte nur.
Ja, es war schon komisch, und ja wir verbrachten viel zu wenig Zeit miteinander.
In all diesen Punkten konnte ich ihr nur Recht geben. Es lief nicht so wie es sein sollte.

"Vielleicht ist das einfach nicht unser Ding.", sagte ich.
Klar, ich liebte Say, aber trotzdem führte diese Beziehung irgendwie zu nichts mehr, es wären wir Bekannte, wo wir doch Mal sehr gute Freunde gewesen sind.
"Ich mein vielleicht hätten wir einfach Freunde bleiben sollen.", murmelte ich leise.
Es lag ja nicht daran, dass wir uns zu wenig sahen, schließlich wohnten wir im selben Schloss, hatten den gleichen Unterricht, aber verbrachten trotzdem viel zu wenig Zeit mit einander.

Bei seinen ersten Worten schluckte ich schwer, nickte dann aber, weil ich ja wusste das er recht hatte.
Ich musterte ihn traurig, ihn, den ich liebte! Ich liebte ihn immer noch, aber ich wusste nicht ob es immer noch mehr als auf freundschaftlicher Basis war.
Dann bei seinen nächsten Worten stiegen mir Tränen in die Augen. Aber nicht weil ich traurig war ... ja, doch schon, aber auch weil ich erleichtert war, weil er das selbe empfand.
Vorsichtig machte ich einen Schritt auf ihn zu und schlang meine Arme um ihn.
"Wir sind immer noch Freunde! Aber eben nur Freunde!", murmelte ich dann und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter, "Aber trotz alle dem hier wird sich an unserer Freundschaft nichts ändern, okay?"

"An unserer Freundschaft hat sich schon so viel geändert.", murmelte ich. Sehr vieles hatte sich geändert.
"Aber das tun Freundschaften doch immer, ich denke das man auch wieder einen Schritt zurück gehen kann, auch wenn es nie so sein wird wie es Mal war. Zwar ähnlich, aber anders. Aber anders heißt ja nicht das es schlecht ist.", sagte ich dann und nahm sie ebenfalls vorsichtig in den Arm.
Ja, es war wieder Zeit eine Schritt in eine andere Richtung zu gehen, weil es nötig war. Weil es so wie es war nicht weiter gehen konnte.

Bei seinen Worten biss ich mir auf die Lippe nickte aber, da ich ja wusste das er recht hatte.
Es würde nie mehr so werden wie vorher.
"Aber wir werden es zumindest versuchen Freunde zu bleiben oder wieder zu werden, oder?", murmelte ich, lief von ihm ab und sah ihn etwas traurig an, "Es hat mit uns vielleicht nicht so gut als Paar geklappt, aber ich will dich trotzdem nicht als Freund verlieren!"

Ich schloss kurz die Augen, nickte aber. Irgendwie wünschte ich das dies hier nicht real wäre, doch wenn es nicht so wäre, dann würde es auch zu nichts führen. Vielleicht war es gut das es real war.
"Ja, ich denke wir können es versuchen. Aber ich denke das braucht Zeit.", antwortete ich und schaute sie an.
Ich wollte sie schließlich auch nicht für immer aus meinen Leben streichen, wo sie doch solange schon ein Teil davon war.