Bei seinen Worten, hatte ich das Gefühl als müsste ich mich gleich übergeben, so angespannt war ich.
Dann flüsterte ich den Tränen nahe, "I-ich hab scheiße gebaut und ich kann nichts machen, es tut mir so leid!"
Als er dann auch noch sagte das er da sei und nicht ging konnte ich es nicht mehr zurückhalten und fing wieder an zu weinen, "Es tut mir leid! Und ich weiß nicht was ich machen soll!"

Dion schüttelte leicht den Kopf und streichelte beruhigend über Saylas Rücken. "Du hast keine Scheiße gebaut. Es läuft nunmal nicht alles im Leben, wie wir uns das wünschen, aber dafür kannst du doch nichts."
Etwas hilflos schaute er auf Sayla hinunter, die seine Anwesenheit offenbar nicht sehr tröstlich fand ... Oder Mädchen heulten gerade los, wenn dem doch so war, das war auch eine Möglichkeit. "Hör auf dich zu entschuldigen", wisperte er. "Ich bin doch gar nicht sauer oder so ..." Nur verwirrt und hilflos, aber den Teil verschwieg er besser erst einmal.

"Ja toll, aber ich hab's vermasselt, ich hab's nicht verhindert sondern einfach immer mehr Zeit mit dir verbracht, ich hab es sozusagen herausgefordert!", flüsterte ich, jedoch gerührt durch sein Verständnis.
"Ich kann nicht!", murmelte ich und hob dann leicht den Kopf.

Dion verdrehte die Augen. "Hey, so wie wir meistens miteinander reden, wirkt mehr Zeit mit mir verbringen nicht gerade wie der ultimative Weg, um sich in mich zu verl... um Gefühle für mich zu entwickeln." Er lächelte Sayla schwach an und lehnte sich dann wieder in die Kissen zurück. "Okay, dann ... wein dich ruhig aus." Wein dich ruhig aus ... Wow, er war ja eine tolle Hilfe!

"Na ja ich glaube das war genau der Grund! Wir hatten so viel Spaß!", murmelte ich, doch als er fast verliebte sagte bekam ich plötzlich Panik. Er wusste es! Jetzt wusste er es endgültig! Was hatte ich nur getan! Ich konnte Louis doch nie mehr in die Augen sehen! Ich rollte mich von ihm weg und setzte mich mit dem Rücken zu ihm aufrecht hin.
" Was soll ich denn machen?", fragte ich ihn etwas panisch, "Ich meine das ... du ... ich ... i-ich werde Louis nicht mehr in die Augen sehen können, aber auch dir nicht! Ich meine du hast Rachel und ich bin hier so was von fehl am Platz .... was mach ich hier überhaupt? ... In deinem Bett! Bin ich irgendwie blöd? I-Ich kann doch nicht einfach...!"

Dion lächelte leicht. "Ja, den hatten wir ..." Sayla schaffte es eigentlich immer, ihn aufzumuntern, was er vor allem in den letzten Wochen dringend gebraucht hatte. Doch jetzt rollte sie sich von ihm weg und Dion blieb liegen, um ihr den Freiraum zu geben, den sie brauchte.
"Zwischen Louis und dir hat sich seit heute Mittag nichts geändert", stellte er ruhig fest. "Ich weiß Bescheid, aber deine Gefühle waren ja schon vorher da und ... und ich weiß nicht, was du für Louis empfindest, aber das wird sich in den letzten paar Minuten ja auch nicht geändert haben, oder?"
Dion biss die Zähne zusammen, als er Rachel erwähnte. Nicht, weil er das Gefühl hatte, sie zu betrügen, sondern weil er wusste, dass er ihr die Wahrheit sagen musste, auch wenn sie wütend sein würde. Ich habe nichts falsch gemacht und Sayla kann nichts für ihre Gefühle, erinnerte er sich ruhig.
"Du bist in meinem Bett, weil wir hier als Freunde Zeit miteinander verbracht haben, und du Trost brauchtest", stellte Dion fest. "Wir haben nichts Falsches getan, Say. Füreinander dazusein ist für Freunde absolut okay."

"Hat es ja auch nicht, aber zwischen mir und Louis hat sich schon die ganze Zeit was geändert! Versteh mich nicht falsch, ich lie ... ich hab ihn immer noch sehr lieb, aber wir haben in den letzten Wochen fast nicht mehr mit einander geredet geschweige den etwas zusammen gemacht und ich weiß nicht mehr so ganz wie wir zu einander stehen!", flüsterte ich los und endlich seit den ganzen Wochen redete ich mal darüber.
Bei seiner Erklärung nickte ich wie um es mir selber einzureden, aber meinte dann, "Aber hättest du das auch mit zum Beispiel Lilo gemacht?"

Dion hörte Sayla aufmerksam zu und nickte dann bedächtig. "Das klingt, als hättet ihr euch ... auseinandergelebt. Ich weiß, der Begriff klingt eher nach seit 20 Jahren verheirateten Paaren, aber genau so hört es sich für mich an." Er schaute fragend auf Saylas Rücken. "Hast du mit ihm mal darüber gesprochen? Vielleicht würde das helfen. Vielleicht müsst ihr euch einfach zwingen, euch mal wieder Zeit füreinander zu nehmen ... Ihr könnt es immerhin." Dions Stimme klang beim letzten Satz etwas bitter, aber er schüttelte den Gedanken schnell wieder ab.
Er kam sich seltsam dabei vor, ausgerechnet Sayla Beziehungstipps geben zu wollen, aber irgendwie musste er ihr helfen.
Die Frage der Slytherin brachte Dion allerdings zum Grinsen. "Lilo wäre nicht mal freiwillig in die Nähe meines Bettes gekommen und ich wäre in den Raum der Wünsche geflüchtet, hätte ich sie je hier drin erwischt! Aber das ist auch etwas anderes ..." Er verstand sich inzwischen vielleicht ganz gut mit Lilo und er mochte ihren Freund Aiden, aber Lilo war nicht die Art von Mädchen, die er als enge Vertraute oder beste Freundin wollte.
"Aber meine Schwester Veronique hätte ich zum Beispiel auch so getröstet." Auch wenn sie vermutlich nie auf die Idee kommen würde, vor mir zu weinen.

Bei seinen Worten schluckte ich und schüttelte dann den Kopf. Ich hatte gar nichts gesagt nur so getan als wäre nichts! "Ich brauche Zeit! Aber nichts zu sagen ist unfair ihm gegenüber!"
Als ihm sein letzte Satz etwas bitter über die Lippen kam, wusste ich woran er dachte .... an Rachel! Es versetzte mir einen Stich, einerseits wegen meiner Gefühle anderer seits weil er mir so leid tat und ich ihn nicht traurig sehen wollte, was in den letzten Wochen öfters der Fall gewesen war!
Bei seiner Erklärung zu Lilo musste ich kurz leicht lächeln, weil ich mir die Situation sehr gut vorstellen konnte und weil ich sie vermisste, aber dann schüttelte ich den Kopf, "Aber sie ist ja auch deine Schwester!"

Dion hob vielsagend eine Augenbraue. "Ich will dir ja nicht die Laune noch mehr verderben, aber dein Freund könnte bald auf eine andere Schule gehen. Zeit ist vielleicht die eine Sache, die du nicht hast. Und ... vielleicht hilft ja gerade das dabei, dir darüber klarzuwerden, was du willst." Dion schaute zur Decke. "Du verbringst gerade viel Zeit mit mir, aber wenig mit Louis. Vielleicht treibt euch gerade das auseinander. Und das heißt nicht, dass ich will, dass du weniger Zeit mit mir verbringst!", stellte Dion schnell klar. "Ich meine nur, dass es vielleicht helfen würde, auch wieder mehr mit ihm zu unternehmen."
Ob Sayla die geringste Ahnung hatte, was er denn nun gemeint hatte?
"Ja, meine Schwester. Niemand, mit dem ich meine Freundin betrüge", stellte Dion trocken fest. "Also, du bist vermutlich meine engste Freundin. Ich werde Rachel nicht betrügen, aber ich werde auch nicht auf die Idee kommen, den Kontakt zu dir abzubrechen, auch wenn Rachel das vermutlich hassen wird. Ich verbringe gern Zeit mit dir und du kannst mich aufheitern, wenn das offenbar keinem anderen gelingt." Dion zuckte etwas hilflos mit den Schultern. "Also kannst du von mir aus in meinem Bett herumliegen und wir können herumalbern soviel wir wollen."

Bei seinen Worten riss ich die Augen auf. Mist! Die andere Schule! "Oh nein ... i-ich ... okay, ich rede ja schon mit ihm!", beschloss ich dann und wandte mich vorsichtig wieder zu ihm um, "Mein Problem ist aber auch, das ich nicht weiß worüber ich mit ihm reden soll, als wir Freunde waren, war alles irgendwie viel einfacher und jetzt ... ich kann noch nicht mal ein richtiges Gespräch mit ihm führen! Es ist als würden wir auf unterschiedlichen Planten wohnen!"
Bei seinen Worten lächelte ich gerührt, "Danke Dion, ...für alles!"

Dions Augenbraue wanderte noch höher. "Du hattest das mit der anderen Schule vergessen? Süße, wo hast du deinen Kopf?" Um seine Mundwinkel zuckte es, doch er unterdrückte sein Lachen. Bei ihrem nächsten Satz wurde Dion aber wieder ernst. "Wenn ihr euch so selten seht, müsstet ihr euch doch viel zu erzählen haben. Redet über ... Quidditch oder eure Familien und Freunde und was ihr so getrieben habt ... Es muss nicht soviel anders als zu der Zeit sein, als ihr noch Freunde wart, oder?" Er zwinkerte Sayla zu. "Es kommen nur ein paar Aspekte dazu und die sind nicht unbedingt komplett auf verbaler Ebene zu finden."
Dion setzte sich auf und lehnte sich gegen sein Kissen, ehe er wieder zu Sayla sah und sie anlächelte. "Kein Problem. Dafür hast du mich doch."

"Überall!", murmelte ich und hatte ein schlechtes Gewissen, "Ich hab die ganze Zeit drüber nach gedacht, aber grad hatte ich einfach was andres im Kopf!"
"Ist es aber, ich weiß auch nicht warum!", meinte ich traurig, "Wir reden ja auch über solche Themen, aber sie verebben nach zwei Sätzen und dann herrscht schweigen!"
"Die haben auch nachgelassen!", meinte ich trocken, "Ich glaube er merkt auch das was nicht stimmt! Oder er weiß auch nicht so ganz wie er sich verhalten soll!"
"Meinst du nicht eher 'hasst'?", fragte ich ihn und grinste unwillkürlich.

Ob das andere wohl er gewesen war? Dion fragte nicht nach, sondern machte es sich an seinem Kissen bequem und schaute amüsiert zu Sayla. "Dann denk besser in nächster Zeit mal dran. Und ich muss Louis fragen, wie er es schafft, dich nach zwei Sätzen zum Schweigen zu bringen. Ich schaffe das nicht mal nach zwanzig und dabei bleibst du meistens auch noch beim gleichen Thema! Wie beleidige ich einen wunderbaren, tollen Slytherin, der es eigentlich gar nicht verdient hat, am besten!"
Dion schaute Say einen Moment gespielt schmollend an und hob dann wieder fragend eine Augenbraue. "Vielleicht hilft ein Abend mit Kerzen und Rosen und all diesem Kram im Raum der Wünsche? Komisch, ich dachte immer, Louis Weasley wäre früher ein ziemlicher Frauenheld gewesen ..." Warum ließ er dann die Finger von seiner eigenen Freundin?
"Du wärst sehr masochistisch, wenn du dich bei einem Typen ausheulen würdest, den du hasst, Süße", bemerkte Dion trocken.

Entgeistert sah ich Dion an. Mir ging es gerade Elend und das einzige was er sagte was, das er Louis mal fragen musste wie dieser mich so schnell zum schweigen brachte. Dann drehte ich mich wieder zum Vorhang um ohne etwas zu sagen.
Ich hustete nur kurz erschrocken bei Dions Worten! Toll Louis war ein Frauenheld, aber nicht zu mir?
Dann schüttelte ich den Kopf, "Dann bin ich wohl masochistisch!"

Dion bemerkte Saylas entgeisterten Blick und schaute etwas verlegen zur Decke. "Was denn? Ich habe nie gesagt, dass ich gut im Trösten bin, nur dass ich es versuchen werde!" Außerdem konnte er Louis sowieso nicht ansprechen. Jetzt nicht mehr. Was sollte er denn bitte sagen? Hey Weasley, vielleicht solltest du dich häufiger um deine Freundin kümmern, sie verliebt sich schon in andere. Dreimal darfst du raten, wer der Auserwählte ist! Dion verzog das Gesicht. Nein, er würde sich eindeutig von Louis Weasley fernhalten! Das sollte nicht schwer sein, mit dem Ravenclaw hatte er so gut wie nie zu tun gehabt.
"Hab ich dir mit dem Frauenhelden etwa was Neues erzählt?", fragte Dion verblüfft. "Dann vergiss es einfach! Vielleicht irre ich mich ja auch, schließlich habe ich mich nie für andere Kerle und ihren Ruf interessiert, also ..." Der Slytherin seufzte. An seinem Taktgefühl musste er in diesem Punkt wohl noch arbeiten.

"Du bist schrecklich im trösten!", sagte ich trocken, wandte mich nun aber wieder zu ihm um, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn vorwurfsvoll an, "Hast du nicht! Aber es ist halt nicht besonders einfühlsam es mir vor die Nase zu halten während ich dir erzähle wie wenig wir zusammen machen!"

"Klar, musste ich ja früher auch nie. Oder glaubst du, Scorpius kommt normalerweise mit Tränen in den Augen zu mir gerannt, wenn er ein Problem hat?", fragte Dion fast schon wieder amüsiert. "Und es ist mir echt unangenehm deinen kaum vorhandenen Sex mit dir zu bereden, Süße", behauptete er grinsend. "Frag doch Louis, was das genaue Problem ist ... oder versuch es, mit einem netten Ausflug in den Raum der Wünsche. Eine nette Strandumgebung, du im Bikini ..." Dion machte eine ausholende Handbewegung. "Du weißt schon!" Er hatte schließlich auch keine Ahnung, wo das Problem liegen konnte. Sayla sah sicher nicht schlecht aus, alles weitere konnte er nicht einschätzen.

Bei seiner Erläuterung musste ich grinsen, da ich mir einen heulenden Scorpius vorstellte.
Dann verzog ich jedoch das Gesicht und verbesserte ihn, "Über den gar nicht vorhandenen Sex!"
"Oh man!", bei seinem Vorschlag verdrehte ich die Augen, schnipste ihm gegen die Schläfe, aber musste dann grinsen, "Gibts du mir gerade Tips wie ich Louis verführen kann?"

Dion schaute Sayla einen Moment verwirrt an, dann dämmerte es ihm und er räusperte sich. "Okaaaay ... Das macht die Sache noch ein bisschen ... interessanter", bemerkte Dion gedehnt. "Er weiß aber schon, dass du willst, oder? Und du willst doch? Darüber reden wir doch die ganze Zeit, oder?", fragte er ein klein wenig verzweifelt und nickte dann. "Ja, tue ich. Du willst doch deine Beziehung kitten, oder? Also helfe ich dir natürlich."